Unendlich mal unendlich mal mehr

von Ingrid O. Volden

Signatur: J Vol

Macht dieser Titel euch vielleicht schon neugierig?

Petra ist 12 Jahre alt und lebt mit ihrer alleinerziehenden, schwedischen Mutter in einer norwegischen Kleinstadt. Petra liebt gerade Zahlen, weil für sie damit das Universum im Gleichgewicht ist. Die ungeraden Zahlen machen ihr genauso viel Angst wie Wasser, seit sie im Winter auf dem Eis eingebrochen ist. Gerettet hat sie ihr bester Freund Chris. Chris stottert und neigt gelegentlich zu Wutausbrüchen, wenn die stecken gebliebenen Wörter aus dem Hals plötzlich raus platzen.

Die beste Freundin von Petra heißt Melika und ist ein Flüchtlingskind. Sie ist mit ihren Eltern vor dem Krieg geflohen und nun wartet sie sehnsüchtig darauf, dass auch ihr älterer Bruder die Flucht nach Norwegen schafft und die Familie wieder zusammen ist.

Alle drei besuchen gemeinsam die 7. Klasse. Am ersten Schultag stellt die Lehrerin im Matheunterricht die Zahl Pi vor und die Gedanken an eine Zahl mit unendlich vielen Stellen nach dem Komma lösen bei Petra starke Übelkeit aus. So passiert es, dass sie sich quer über ihr Pult erbricht. Was für ein Start ins neue Schuljahr…

Der Schulpsychologe wird eingeschaltet und thematisiert mit Petra „Zwangsgedanken“ und „magisches Denken“. Durch kleine Alltagsaufgaben, Zahlen nach dem Komma von Pi auswendig lernen und ins Schwimmbad gehen, soll Petra lernen, sich ihren Ängsten zu stellen.

Im Schwimmbad lernt sie den 13 jährigen Thomas kennen, der mit seinem alleinerziehenden Vater, einem Diplomaten, im Ort neu zugezogen ist. Auf Grund seines schnellen Schwimmstils nennt Petra ihn „Propellerjungen“.

Petra und Thomas verlieben sich ineinander und damit gerät Petras Welt ziemlich aus den Fugen. Es kommt zu Neidgefühlen unter den Mädchen der Klasse, Chris und Melika fühlen sich vernachlässigt, die Sorge um den Bruder von Melika wird dramatischer, dazwischen die Zahlen, die Schule, das pure Leben der 12 -13 Jährigen mit seinen täglichen und immer neuen Herausforderungen und so unterschiedlichen Lebenswelten.

Eine Geschichte mit großer Themendichte und „Verhaltensoriginalitäten“ und darüber, dass auch Unperfektes schön sein kann.

Das Buch ist empfohlen ab 11 Jahren.

Sylvia Gethmann

Im Mai 2019

Facebook-Seite von Ingrid Ovedie Volden (norwegisch)