Rocco Randale

Mädchenparty mit Wurm

von Alan MacDonald

Illustrationen von David Roberts

Signatur: JE McDo

Rocco liebt Geburtstagsfeiern. Eigentlich. Doch dann lädt ihn Rosie zu ihrem 6. Geburtstag ein. Rosie, die Nachbarstochter, ist verliebt ihn Rocco, was alle anderen einfach „süß“ finden. Rocco allerdings nicht. Doch schlimmer als das: es ist eine „Pink-Party“ und Rocco wird der einzige Junge sein.

„Rocco wollte ganz bestimmt nicht mit Rosie Geburtstag feiern und schon gar nicht auf eine Party gehen, für die man sich rosa anziehen muss. Roccos Lieblingsfarbe war braun. Dreck war braun, Fingernägel waren braun, Hundekacke war braun. Rosa, das waren Rüschen, Schleifen und Ballettschuhe.“ (S.7)

Aber Rocco lässt sich etwas einfallen, er erfindet mysteriöse Krankheiten und als die nicht greifen wollen, andere Entschuldigungen. Seine Klassenkameraden fangen schon an, ihn zu verspotten. Doch seine Mutter besteht darauf, dass er hin geht. Da hat er die Idee: Er nimmt den rosa Schlafsack seiner Schwester, schmiert sich ganz viel Dreck ins Gesicht und hüpft zum Entsetzen seiner Mutter als „Regenwurm“ zur Party im Nachbarhaus.

Mehr soll hier nicht verraten werden.

Die Geschichte trifft die Seelennöte eines kleinen Jungen, der Mädchen blöde finden muss, weil ihm alles andere peinlich wäre. Zugleich sind seine Ausreden unglaublich einfallsreich und absurd. Natürlich können sie nicht funktionieren. Aber Kinder funktionieren nun mal so.

Diese Geschichte wird sicher so manchen lesefaulen kleinen Jungen begeistern.

Der Band enthält zwei weiter Geschichten: „Manieren mit Soße“ und „Blumen mit Müll“.

Beide spielen mit dem klassischen Konflikt des phantasiebegabten Jungen, der alles gut und richtig machen will und immer haarscharf daneben liegt. Die Ideen, mit denen Rocco sich aus dem (selbst gemachten) Schlamassel ziehen will, sind auch hier wieder urkomisch.

In der Geschichte „Manieren mit Soße“ bedient der Gegensatz des ordentlichen Nick und des schlampig fröhlichen Rocco m.E. zu sehr das Klischee vom Streber, der ein spießiger Langeweiler ist. Das ist schade, denn Roccos Bemühungen, an einem Tag in seinem Leben höflich zu sein, reichen aus, um seine Familie zu irritieren und uns LeserInnen Spaß zu machen. Kinder werden diese Missverständnisse lieben.

Dieses Buch ist zu empfehlen für Kinder, v.a. für Jungen(!) ab sechs, die gerade Lesen lernen und dabei gerne lachen möchten und sich in den dargestellten Figuren auch wieder finden wollen. Zwar ist die Sprache zum Selber-Lesen nicht immer ganz einfach, aber der Spaß wird die Kinder sicher weitertreiben, vielleicht liest eine Mutter oder ein Vater auch ein bisschen vor.

Martha Bull


Zu Rocco Randale gibt es in der Kibi auch noch

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Hungerstreik mit Gummibärchen
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Rocco Randale – Chaos hoch drei (Sammelband)