Miesel und der Kakerlakenzauber

von Ian Ogilvi

Signatur: J Ogi

Miesel, ein ziemlich verwahrloster Elfjähriger, wächst völlig isoliert im trostlosen Haus seines Onkels Basil auf. (Die sehr schlichten Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Chris v. Mould unterstreichen diese düstere Stimmung noch.) Basil ist ein durch und durch fieser Zauberer. Er spielt mit verbissenem Vergnügen mit seiner elektrischen Eisenbahn, die auf dem Speicher auf einer riesigen Platte aufgebaut ist. Die ganze Stadt ist dort originalgetreu aufgebaut, einschließlich verschiedener Plastikmenschen. Manchmal darf Miesel ihm beim Spielen zusehen.

Als Basil Miesel beim – strengstens (!) verbotenen – Spielen erwischt, lässt er den Jungen schrumpfen und setzt ihn auf die Platte. Bald entdeckt Miesel, dass einige der Figuren wie er verhexte Menschen sind. Und er erfährt, dass Gefahr nicht nur von Basil ausgeht, sondern auch von dem Ungeheuer, das im Gebälk des Dachbodens lebt. Dann droht Basil Miesel, ihn am nächsten Tag in eine Kakerlake zu verwandeln. Den Gefangenen ist klar: Ein Plan muss her. Doch wie rettet man sich vor einem bösartigen Zauberer, wenn man zwei Zentimeter groß ist und auf einer riesigen Sperrholzplatte auf dem Dachboden eines Spukhauses lebt?


Das wird hier natürlich nicht verraten, dazu macht es viel zu viel Spaß, diesen Roman zu lesen. Er wechselt geschickt ab zwischen Spannung, geradezu skurrilem Witz und genüsslichem Gruseln.


Wer nach diesem Band noch nicht genug hat von Miesel – und das werden die meisten sein, wette ich – für den gibt es inzwischen noch vier weitere Bände. Ab 10 J.

Martha Bull