Dummie die Mumie außer Rand und Band

von Tosca Menten

Signatur: J Men

Der zehnjährige Junge Goos lebt zusammen mit seinem Vater Klaas in einem einsamen Haus am Rande des niederländischen Dorfes Polderdam, dem „langweiligsten Dorf im ganzen Land. Wer in Polderdam wohnte, erlebte wirklich nie was.

Das ändert sich schlagartig, als in einer Gewitternacht auf der nahe gelegenen Autobahn ein Lastwagen vom Blitz getroffen wird, der drei jahrhundertealte ägyptische Sarkophage mit Mumien ins Museum transportieren sollte. Durch ein völlig unerklärliches Wunder wird dabei die Mumie des vor tausenden Jahren im alten Ägypten gestorbenen Sohnes eines Pharaos wieder zum Leben erweckt: Darwishi Ur-Atum Msamaki Minkhab Ishaq Eboni. Weil sich das keiner merken kann, abgekürzt einfach Dummie! Dummie, völlig irritiert und orientierungslos nach dem Blitzschlag und dem Feuer des verbrennenden Lastwagens, rennt , nachdem er sich des von seinem Vater aus dessen Krone mitgegebenen goldenen Skarabäus versichert hat, der ihn auf seiner Reise in die Welt der Toten begleiten und schützen soll, orientierungslos und irritiert auf und davon. Wohin ist er geraten? Ist das die Unterwelt?

Da trifft es sich gut, dass Goos mit seiner Schulklasse an einem Ägyptenprojekt und einem Schulwettbewerb über das alte Ägypten teilnimmt; sein Lehrer, Herr Krabbel , ist selbst ein Experte und bringt den Kindern viel Wissen über Ägypten bei. In das Zimmer von Goos hat Dummie sich spät in der Unfallnacht geflüchtet und versteckt. Leider wird er von seinem ekligen Geruch verraten, den Goos schlimmer findet als von einer ganzen verwesenden Mäusefamilie. So sehr Goos auch den Kopf schüttelt, die Augen wieder und wieder zusammenkneift und wieder öffnet: „In seinem Bett lag eine Mumie. EINE MUMIE?!“ Natürlich ist der herbeigeholte Klaas ebenso ratlos und glaubt seinen Augen nicht zu trauen; auch Väter konnten manchmal ganz schön hilflos aussehen, obwohl sie die Großen sind und eigentlich wissen sollten, was zu tun ist…

So verrückt es auch ist, für die beiden ist es wahr, dass sie jetzt mit einer Mumie zusammenleben und so lernen sie einander kennen, gewöhnen sie sich aneinander, bringen Dummie, der sehr neugierig und schlau ist, ihre Sprache bei und finden ihn zunehmend normal. Denn an die Polizei können und wollen sie sich nicht wenden, denn sie wollen nicht riskieren, dass das fremde Wesen den Wissenschaftlern für deren Experimente und der Öffentlichkeit in die Hände fällt. Dummie wird als ein Verwandter ausgegeben, der Brandwunden hat und deswegen einen Verband tragen muss. So „kackbraun“ und trocken und rissig seine Haut auch ist („der findet später keine Freundin“) und so hässlich sein Gesicht mit einem „ausgefransten Loch“ anstelle einer Nase und mit ausgetrockneten, total verkrusteten Lippen sowie den goldfarbenen Augen, „am allergruseligsten … wie zwei glühende, goldene Bälle“, sie gewöhnen sich auch daran und sehen nicht mehr die Hässlichkeit des Gesichts, sondern nur Dummie, den sie zunehmend lieb gewinnen.

Natürlich geht das nicht ohne einige Abenteuer, dass sich eine ägyptische Mumie von vor tausenden von Jahren in den niederländischen (Schul-) Alltag des 21.Jahrhunderts einpasst, aber was dabei so alles passiert, welche Rolle der goldenen Skarabäus spielt und wie die Klasse mit Dummie zusammen am Ägypten-Wettbewerb teilnimmt („Ich bin sähr khutt“!), kann man selber nachlesen in dem Buch

Dummie die Mumie außer Rand und Band

Eva Krone