Die wilden Zwerge

Eine Serie

von Meyer, Lehmann, Schulze Monika Osberghaus und Thomas Engelhard
(Müller-Schmidt,Webmaster)

Illustration Susanne Göhlich

Signatur: KB Mey

Tschüss, kleiner Piepsi

Selin und Anton finden einen toten Vogel. Selin knallt ihn dem immer aggressiven Richard auf den Frühstücksteller. Natürlich kippt der Kakaobecher um, die Kinder quietschen, einige vor Vergnügen, andere ekeln sich, wie Selin es erhofft hatte. Frau Koslowski muss zum Klo rennen. Folgender Dialog ist typisch für diese Serie: „Musstest du kotzen, Frau Koslowski?“, fragt Selin. „Nein, ich musste nicht kotzen. Ich musste mich übergeben“, sagt Frau Koslowski böse.

Aber die Erzieherinnen können die Situation retten, es gibt ein Begräbnis für den Vogel, das entsprechend der Gruppe ein christlich-muslimisch-chaotisches wird.

Mara muss mal

Mara will auf dem Klo alles richtig machen und braucht Berge von Klopapier, um sich den Po abzuwischen. Damit verstopft sie das Klo. Natürlich fragt sie nicht die Erzieherinnen, sondern zwei der Zwergenjungs, die gerade ihr Lieblingsspiel: „schwerer Unfall“ spielen. Mit Feuereifer machen sich die beiden daran, das Klo zu reparieren, was tüchtig misslingt. Als alles unter Wasser steht, muss der Hausmeister kommen.

Der Kochtag

Donnerstags ist Kochtag. Alle Kinder helfen mit, das Essen fertig zu machen. Als Konstantin aus den Möhren und Zucchini kleine Sterne, Fische und Autos schneidet, wird Richard eifersüchtig und schon gibt es Streit. Dadurch schneidet sich Konstantin heftig und muss zum Arzt. Währenddessen darf Mara den Erdbeerquark machen. Dass sie den heimlich mit Senf füllt, steht nicht auf dem Rezept. Im Gegensatz zu der nörgeligen Leiterin des Kindergartens finden die beiden Erzieherinnen das sogar ein bisschen witzig.

Elf Kinder sind in der Kindergartengruppe „Die wilden Zwerge“, betreut von Frau Koslowski und Frau Köhler unter der Leitung der grimmigen Frau von Bergen. In bisher 6 Bänden schildern die AutorInnen jeweils einen ganz normalen Tag im Kindergarten. Ganz normal? Nun ja, am Anfang schon, aber jedes Mal entwickelt sich eine chaotische, witzige, manchmal auch ernstere Situation, die die Erzieherinnen aus dem Konzept bringt. Aber die beiden Frauen verstehen es, mit den unerwarteten Ideen der Kinder umzugehen. Was nicht heißt, dass sie immer perfekt sind.

Jeweils am Ende der Geschichte findet man Anton zu Hause auf dem Klo, als er das Geschehene seiner Mutter erzählt. So findet alles einen kleinen nachdenklichen Abschluss.

Jeder Band ist realistisch mit knappen, sachlichen Worten erzählt. So verrückt das jeweilige Geschehen sein mag, es wird nicht übertrieben oder aufgebauscht. Wer mit Kindern arbeitet, weiß, dass muss auch nicht, es ist schlicht der gewöhnliche Wahnsinn. Die Dialoge der Kinder sind lebensnah, witzig und treffend.

Dazu ganzseitige oder kleine Zeichnungen von Susanne Göhlich, die auch Details nicht auslässt, dabei aber nichts überfrachtet.

Diese Serie überzeugt.

Erschienen im Klett-Verlag


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